Cloud-Computing liegt seid seiner werblichen Bekanntmachung auf dem IT-Markt im Jahr 2006 nach wie vor voll im Trend der Zeit. Unternehmen erhoffen sich von etablierten Clouddiensten wie Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS) und Infrastructure as a Service (IaaS) nicht nur eine Optimierung ihrer geschäftlichen Abläufe und Prozesse und die Erschließung neuer Geschäftsfelder, sondern insbesondere auch eine Steigerung der Produktivität und Kosteneffizienz.
Zwischenzeitlich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass keiner der einzelnen Clouddienste für sich alleine den steigenden Anforderungen der Zukunft gewachsen ist. Unternehmen setzen daher zunehmend auf sogenannte Multicloud-Lösungen, also auf die parallele Verwendung mehrerer Clouddienste gleichzeitig. Die Nutzung der bisher von vielen Unternehmen noch favorisierten Public Cloud wird daher in den kommenden Jahren mehr und mehr schwinden, während sich die Multicloud zum Standard-Deployment-Modell entwickeln wird.
Ein entscheidender Vorteil von Multi Cloud ist dabei die Flexibilität der Nutzer. Unternehmen können auf Änderungen im Leistungsportfolio oder der Preispolitik ihrer Provider schneller reagieren und ihre IT-Infrastruktur ohne großen Aufwand den Veränderungen anpassen. Gerade bei Multicloud-Lösungen ist aber eine genaue Budgetplanung von entscheidender Bedeutung.
Unternehmen sollten genau wissen, welche Kosten für die verschiedenen Provider anfallen. Und hier ist Kritik angebracht. Entsprechende Umfragen bei Unternehmen, haben ergeben das über 40 % dieser nicht wissen, in welcher Höhe Kosten für durch sie genutzte Cloud-Lösungen überhaupt anfallen.
Ein weiterer Kritikpunkt, ist, dass die Verträge mit den Providern oftmals unvorteilhaft für die Unternehmen sind. Ein Providerwechsel oder-Ausstieg ist dann schwierig, wenn Ausstiegsklauseln und Übergangsfristen nur unzureichend vereinbart wurden. Besonders für Unternehmen die ihr komplettes Rechenzentrum auf fremde Server in einer Cloud ausgelagert haben, ist die Zurückverlagerung auf eigene Server fast immer unmöglich.
Die Cloud als Kostensparermodell
Üblicherweise wird in einer Cloud, fremder Speicherplatz, Rechenleistung oder auch Anwendungssoftware zur Verfügung gestellt. Insbesondere die flexible Ressourcenverteilung, hohe Skalierbarkeit und Automatisierung, sowie anfangs günstige Betriebskosten machen die eigentliche Attraktivität einer Cloud-Lösung aus. Clouds sind damit für viele Unternehmen eine ressourcenschonende und kostensparende IT-Infrastruktur.
Zahlreiche Provider werben mittlerweile auch mit kostenlosen Cloudspeichern. Diese bieten in der Regel aber nicht viel Speicherplatz und sind eher für Kleinunternehmen und Privatleute geeignet.
Bei Firmen, die große Datenmengen verarbeiten, spielen Google Drive, Microsoft OneDrive und andere Anbieter keine Rolle. Hier kommen meist nur bedarfsorientierte Business-Lösungen in Frage, die je nach Cloud-Anbieter, benötigtem Speicherplatz und Rechenleistung auch entsprechende Kosten verursachen. Da sind dann schon eher große Cloud-Anbieter wie AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud Platform (GCP) gefragt.
Es gibt mittlerweile auch Web-Anwendungen als Cloud-Lösung. Ein Beispiel ist Owncloud. Hierbei handelt es sich um eine kostenlose Cloud-Lösung allerdings auch nur für Privatanwender, mit der man eigene Dateien, Termine und Kontakte zentral synchronisieren und über das Internet von jedem Standort weltweit darauf zugreifen kann. Owncloud ist ein PHP System und benötigt als solches auch eine entsprechende PHP-Umgebung. PHP ist eine bekannte Skriptsprache für die Erstellung von Webanwendungen oder auch Webseiten, die auf dem Markt als freie Software erhältlich ist. Der Nutzer hat dabei die Wahl die Anwendung über einen externen Webhoster, einschließlich benötigter PHP-Umgebung zu nutzen oder auf dem eigenen Server zu installieren.
Cloud-Dienste sind gegenüber eigenen Rechenzentren für viele Unternehmen zwar oft die kostengünstigere Alternative. Doch die Entscheidung für eine Cloud-Lösung sollte nie aus reinen Kostenersparnisgründen erfolgen. Es gilt auch die Servicequalität des oder der Provider im Auge zu behalten. Bei mangelhafter Servicequalität kann das vermeintliche Kostensparermodell Cloud-Computing schnell zum Kostentreibermodell werden.
Die Cloud als Kostentreibermodell
Unternehmen die dem derzeitigen Trend folgend, auf eigene Rechenzentralen oder On-Premise-Systemeverzichten und lieber auf eine Cloud-Lösung setzen, können viel Geld sparen. Zumindest in der Erwartungshaltung.
Das böse Erwachen kommt dann gegebenenfalls mit der Cloud-Rechnung. Denn die Anfangs hochgelobte Cloud-Lösung kann insbesondere durch fehlerhafte Cloud-Lizenzen schnell zur Kostenfalle werden. Fälle einer Fehl- oder Unterlizenzierung können viel Geld kosten.
Wenn Cloud-Applikationen über Schnittstellen auf andere lizenzpflichtige Systeme wie Betriebssysteme, Datenbanken, Java oder ERP-Lösungen zugreifen, was nicht gerade selten der Fall ist, kann es zu Lizenzverletzungen kommen, ohne dass der Anwender das bemerkt.
Mit steigendem Vernetzungsgrad und zunehmender Anzahl der Schnittstellen in der Cloud erhöht sich die Gefahr eines Lizenzverstoßes deutlich. Nachträgliche teure Lizenzforderungen sind dann die Folge. Es ist auch immer noch ein weitverbreiteter Irrtum von Unternehmen, dass diese meinen kostenlose Cloud-Lösungen ebenfalls nutzen zu können. So sind z. B. kostenlose SaaS-Lösungen für Privatanwender, bei kommerzieller Nutzung durch Unternehmen oftmals mit kostenpflichtigen Lizenzen verbunden.
Wie können Unternehmen Kosteneinsparpotenziale von Cloud-Computing effektiv nutzen?
Zunächst ist die Frage zu klären, ob die vollständige Auslagerung (Migration) der IT-Infrastruktur eines Unternehmens auf einen externen Provider überhaupt Sinn macht. In vielen Fällen ist es sinnvoller, wenn im Unternehmen verbleibende IT-Umgebungen und Cloud-Anwendungen parallel nebeneinander arbeiten. Außerdem ist es dann auch einfacher aus der Cloud-Anwendung zur klassischen Server-Infrastruktur zurück zu migrieren.
Damit der Umstieg auf eine Cloud-Lösung aber langfristig ein Erfolg bleibt und nicht zur Kostenfalle wird, sind folgende drei Schritte unverzichtbar:
Die Providerwahl: Die richtige Strategie für ein kostensparendes Cloudmanagement fängt mit der Wahl eines erfahrenen, kompetenten Dienstleisters an.
Die Einrichtung einer kompetenten IT-Abteilung: Um in der sich ständig weiter entwickelnden Cloud-Welt bestehen zu können, ist die Einrichtung einer eigenen fachkundigen IT-Abteilung, die dem externen Provider auf Augenhöhe begegnen kann, unverzichtbar.
Aktives Cloud-Management: Um einer unkontrollierten und meistens auch nicht erwünschten Ausbreitung überflüssiger Cloud-Ressourcen wirksam zu begegnen, ist ein durchgängiges Cloud-Management von entscheidender Bedeutung. Kostenoptimierte Ressourcenbeschaffung, zentral gesteuerte Freigabeprozesse und die Rückgabe ungenutzter Ressourcen sind wichtige Element eines effektiven Cloud-Managements. Die IT-Manager sollten deshalb in der Lage sein, nicht mehr benötigte bzw. nicht mehr benutzte Ressourcen sowie überflüssige Kapazitäten zu identifizieren. Vorgehaltene aber ungenutzte Ressourcen verursachen unnötige Kosten.
Fazit: Der Wechsel von einer lokalen IT-Infrastruktur zu einer Cloud-Infrastruktur ist ein Schritt in eine völlig andere IT-Welt. Die Planung und Umstellung erfordert eine Menge an Organisation sowie entsprechende Fachkenntnis und Sachkompetenz. Je kompetenter die Planung, desto besser das Ergebnis. Die unternehmenseigenen ITler sind damit oft überfordert.
Bevor Unternehmen ihr Rechenzentrum also auf eine Cloud-Infrastruktur umstellen, ist externe Beratung dringend anzuraten. Informieren sie sich jetzt. Bitte kontaktieren Sie mich für eine Beratung, wenn sie sich mit der Frage konfrontiert sehen, welche Cloud-Lösung ist für mein Unternehmen die beste. Sie werden es nicht bereuen.
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